VfGH
Verein für Geschichte und
Heimatkunde Oberthal e.V.

Wegekreuze im Ortsteil Oberthal
Beckersch Kreuz
Standort 4
Am Kirchenweg oberhalb von "Beckersch-Haus" (Hausname „Beckersch“) steht ein Steinkreuz.

Auch hier war an Fronleichnam stets ein Altar aufgebaut. Auf dem Rückweg wurde hier der Segen erteilt.
Das Kreuz hatte früher seinen Standplatz unmittelbar am Nordgiebel von Beckersch-Haus (Kirchstraße 5). Es musste wegen des Straßenneubaues an den jetzigen Standort verbracht werden (Kirchstr.13)
Die Anwohner der Kirchstraße und von Haabs-Weg haben das baufällige Kreuz erneuert und wieder errichtet. Zur Finanzierung des Vorhabens wurde ein Kirchweihfest in Form eines Straßenfestes gefeiert.

 Anwohner der Oberthaler Kirchstraße mit gutem Beispiel voran:

             Angenehmes und Nützliches

   Mit Straßenfesterlös Kreuz restauriert — Einweihung wieder mit Fest

wer. Oberthal. Eindrucksvoll belegen die Anwohner der Kirchstraße und von „Haabs Weg", daß auch beim Feiern gute Ideen geboren werden. Bei einem ihrer gemütlichen Straßenfeste wurden sich die Anlieger rasch einig, die Einnahmen für die Restaurierung des Steinkreuzes an „Beckersch Haus“ zu verwenden. Nachdem auch der Oberthaler Bürger Landrat Dr. Marner spontan eine Spende für diesen Zweck zugesagt hatte, war die Idee rasch beschlossene Sache.
Für die Wiederherstellung bzw. Erneuerung des Steinkreuzes gewann man den Bliesener Bildhauermeister Helmut Horras, der in seinem Heimatort bereits verschiedene Kreuze restauriert hat. Die fotografische Dokumentation des gesamten Vorhabens hat Kurt Müller übernommen.
Auch der Platz, an dem das Kreuz errichtet ist, wird sein Gesicht in den nächsten Tagen verändern. Die Straßengemeinschaft ist übereingekommen, neben dem Kreuz eine von der Volksbank St. Wendel gestiftete Sitzbank aufzustellen. Zudem wird der unmittelbare Bereich um das Kreuz mit schönen alten Pflastersteinen versehen. Diese Aufgabe hat Valentin Horras, ein Vetter des Bildhauers und Anlieger der Kirchstraße, übernommen. Mit diesen Maßnahmen soll der Kreuzplatz zu einer Stätte der nachbarlichen Begegnung werden.
Die auf der Vorderseite des alten Kreuzes nur schwach zu erkennende Jahreszahl läßt vermuten, daß das Kreuz 1864 als sogenanntes Ruhekreuz am Oberthaler Kirchenweg errichtet wurde. Auskünften älterer Oberthaler Bürger zufolge fand hier jahrzehntelang die Einsegnung der Verstorbenen statt, d. h. an dieser Stelle kamen Pastor, Küster und Meßdiener dem Trauerzug entgegen. Darüber hinaus diente das Kreuz bis vor knapp zwei Jahrzehnten als dem Evangelisten Johannes gewidmetes Altarkreuz bzw. als Ruhepunkt bei der jährlichen Fronleichnamsprozession. Das Kreuz, das ursprünglich neben „Beckersch Haus" stand, wurde im Zuge des Straßenausbaues vor etwa 30 Jahren etwas weiter oberhalb auf dem Lehbergerschen Grundstück neuerrichtet. Die Beeinträchtigungen durch die Verlegung des Standortes und die damit verbundenen baulichen Veränderungen sowie die Witterungseinflüsse haben die Erneuerung jetzt notwendig gemacht.
Das Kreuz wird am Samstag, 4. Juli, im Rahmen eines zweitägigen Festes in der Kirchstraße eingeweiht, die sich in dieser Zeit in eine Fußgängerzone verwandeln und in der ein kleines Festzelt errichtet wird. Die Enthüllung durch den Landrat und die Einsegnung durch Pastor Bier ist für 17 Uhr vorgesehen, am Sonntagmorgen beginnt hier um 9.30 Uhr eine Messe.
Das zweitägige Fest bietet ausreichend Gelegenheit, sich ausgiebig über künftige Vorhaben zu unterhalten, denn es wird erwartet, daß diese Initiative ein Startschuß für weitere ähnliche Aktivitäten in und um Oberthal sein wird, und daß sich weitere Gruppen, Straßen oder Vereine finden, die sich in ähnlicher Weise den vielen anderen pflege- bzs. erneuerungsbedürftigen Objekten, etwa im Rahmen einer Patenschaft, annehmen. So kann etwa die Erhaltung des „Glopp-Kreuzes" eine nächste, lohnende Aufgabe sein.
Saarbrücker Zeitung 20./21. Juni 1987

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                            Hanspetersch Kreuz
Standort 3
Im Kreuzungsbereich Hauptstraße-Osenbachstraße („auf dem Lehm“) lehnte sich ein Steinkreuz mit vorgezogener Platte an die Südseite von Hanspetersch-Haus. (Hanspetersch = Hausname). Nach Abriss des Hauses wurde es an einer anderen Stelle platziert.
Die vorgezogene Platte diente bei Fronleichnamsprozessionen als Altartisch. Der dann stets hier aufgebaute Altar war der letzte von vier Fronleichnams-Altären und markierte die Mitte des Prozessionsverlaufs. Die Prozession wendete sich von hier an wieder der Kirche zu.

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Lindener Kreuz
Standort 5
Das Lindener Kreuz wurde auf den Ruinen der dort bis ins 16. Jh. stehenden Burg bzw. des danach erbauten Schlosses errichtet (Kreuzung Schloßstr./Lindener Str.).
Die Kreuzinschrift weist auf das Jahr 1761 hin.
Die Stelle mit dem wunderschönen barocken Steinkreuz war für den Ortsteil Linden stets der wichtigste Platz.
Hier wurde für gutes Wetter und gute Ernten gebetet. In Kriegszeiten fanden sich die Bewohner des Ortsteils geschlossen am Kreuz ein, um gemeinsam den Rosenkranz zu beten, so, wie man das auch in den anderen Ortsteilen tat.

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Naurersch Kreuz
Standort 2
Im Kreuzungsbereich Poststraße-Brühlstraße-Bahnhofstraße steht vor dem Anwesen der ehemaligen Metzgerei Jung (Poststraße 24) ein Steinkreuz.
Es wurde im Jahre 1837 von den Eheleuten Johann Rauber und Maria Biehl (Hausname „Naurersch“) aus Linden errichtet.
Hier haben an Fronleichnam die Männer und Frauen aus Linden stets für ihren Ortsteil den der Herz-Jesu-Verehrung gewidmeten Altar aufgebaut.
Angeblich soll der Altar früher am Lindener Kreuz gestanden haben.
Das Kreuz wurde im Jahre (…) vom Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberthal e.V. in Zusammenarbeit mit den Anliegern und den Garten- und Naturfreunden Oberthal e.V. erneuert, wobei ungefähr die Hälfte der alten Bausubstanz erhalten werden konnte.
Finanziert wurde das Vorhaben über ein Kirchweihfest auf dem Grundstück der Familie Hemmer-Demuth.
Das neue Kreuz wurde vom Bildhauerbetrieb Trapp in Namborn gefertigt.

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Hecker Kreuz
Standort 7
An Ende der Hauptstraße in Richtung Bliesen (in der Heck) steht links vor dem ehemaligen Anwesen Kirch (Hauptstraße 20) ein Holzkreuz aus dem Jahre 1874/75.
Hier fand man den alten "Schuhpetersch" ( )morgens tot auf.
Das Kreuz wurde von den Anliegern der unteren Hauptstraße im Rahmen einer gemeinsamen Initiative erneuert und am 17.12.1994 eingesegnet
Initiatoren der Aktion waren Alois Litz (†) vom VfGH und Mitgliieder des "Hecker-Straßenfestes 1993"

Vorgeschichte von Alois Litz
Am 11. November 1918 konnten die übermächtigen Sieger den unterlegenen Deutschen die Waffenstillstandsbedingungen vorschreiben.
Genau 10 Tage vor diesem Termin fiel der 24jährige Musketier der 3. Kompanie des Infanterie Regiments 166, Peter Josef Rauber, in Verpel/Belgien. Der Abschluß des Friedensvertrages von Versailles, in Deutschland als Diktat von Versailles bezeichnet, zwischen den damals 27 Alliierten und Assoziierten einerseits und Deutschland andererseits, erfolgte am 28. Juni 1919.
Je länger der erste Weltkrieg andauerte, umso mehr sorgten sich die Angehörigen um die an den verschiedensten Fronten eingesetzten Söhne und Väter. Längst waren die Euphorie und Begeisterung, die bei Kriegsausbruch bei großen Bevölkerungsteilen noch vorherrschte, bangenden Sorgen um den Kriegsausgang gewichen. War doch bis Anfang des Kriegsjahres 1917 bei 38 Familien in Oberthal die schreckliche Ahnung zur Gewissheit geworden, daß einer ihrer Väter oder Söhne gefallen war oder als vermißt galt.
Auch die Eltern Matthias Rauber und Ehefrau Anna Maria geb. Brass bangten um diese Zeit um Leben und Gesundheit ihres an der Westfront kämpfenden Sohnes Peter Josef. Schwager Michel Therre, im Hauptberuf Hüttenarbeiter, betrieb nebenher in seinem Elternhaus, Osenbach Nr. 107, eine kleine Schreinerei. Auch in Sorge um seinen Schwager Peter Josef und einer tiefen religiösen Einstellung entsprechend, beantragte er Anfang Mai 1917 bei der Bürgermeisterei Alsweiler, zu der Oberthal damals gehörte, ihm die Aufstellung eines Holzkreuzes zu genehmigen. Mehrere dieser sogenannten Bittkreuze, die für die gesunde Rückkehr eines Soldaten aus dem Krieg errichtet wurden, gab es damals, nicht nur in Oberthal. Mit Schreiben vom 30. Mai 1917 wurde ihm das Aufstellen eines solchen Kreuzes genehmigt.
Als Schreiner fiel ihm die Anfertigung nicht schwer. Zum Standort wählte er das noch unbebaute Grundstück in Flur 8 Nr. 413/196, Ortsausgangs Oberthal, Richtung Bliesen, wo später, 1927, Tochter Anna mit ihrem Mann Peter Kirch ein Wohnhaus erbauten.
Das Grundstück, auf dem das Kreuz errichtet wurde, war sehr naß und zudem das verwendete Holz nicht witterungsbeständig genug, so daß es nach knapp 20 Jahren im Boden vermodert war und entfernt werden mußte.
Wie schon erwähnt heiratete Tochter Anna im September 1923 den Bergmann Peter Kirch, ebenfalls aus Osenbach. Anna erhielt bei der Vermögensaufteilung ihrer Familie das bereits erwähnte Grundstück zugesprochen, mit der Auflage, dort ein neues Gedenkkreuz für den am 1. 11. 1918 gefallenen Bruder ihrer Mutter, Peter Josef Rauber, zu errichten. Vater Michel Therre zimmerte um die Jahre 1937/38 erneut ein Holzkreuz. Vermutlich konnte er dabei den noch erhaltenen, aus schwerem Gußeisen gegossenen Christus-Corpus des ersten Kreuzes wiederverwenden. Diesmal setzte er zwei Bandeisen als Befestigungsschienen in einen Betonklotz. Rechts und links vom Kreuz gab er den beiderseits eingepflanzten Kletterrosenstöcken durch ein Gestell mit Eisenstäben festen Halt.
Als schon fast zu Ende des zweiten Weltkrieges am 18. März 1945 amerikanische Truppenverbände in Oberthal einrückten, hatten zuvor deutsche Wehrmachtsangehörige ein Panzerabwehrgeschütz „auf dem Lehm“ in Stellung gebracht. Eine Zugmaschine hatte das Geschütz dorthin gefahren und sich anschließend hinter das letzte Haus, links in der Hauptstraße, in Deckung begeben. Beim Einfahren auf das Grundstück beschädigte das schwere Fahrzeug das Kreuz so sehr, daß es entfernt werden mußte. Auch diesmal blieb der Christus-Corpus unbeschädigt erhalten.
Aber nicht nur das Holzkreuz wurde durch das Wehrmachtsfahrzeug schwer beschädigt, sondern auch das umgebende Eisenrohrspalier. Beides, Kreuz und Spalier und sogar die beiden Rosenstöcke mußten entfernt werden.
Das nächste, also das dritte Gedenkkreuz, entstand dann nach wenigen Jahren. Ein Fachmann, der Wagner oder Stellmacher, im Ortsdialekt auch der „Wäner“ genannt, Stephan Ost aus Linden, auch „Stakes Steffe“, wie sein Hausname war, fertigte es an. Dabei wurde mit Sicherheit der bisher unbeschädigte Christus-Corpus verwandt. Paul, der Sohn des Stellmachers, sah seinem Vater nicht nur neugierig bei der Arbeit am Kreuz über die Schulter, sondern legte auch dann und wann selbst Hand an. Er kann sich noch erinnern, daß dies etwa Anfang 1950 war.
Josefa Kirch erwarb Anfang der 70er Jahre einen Teil des elterlichen Grundstücks und beabsichtigte, dort auf diesem Geländestreifen für sich ein kleines Wohnhaus erbauen zu lassen. Bereits 1972 setzte sie ihr Vorhaben in die Tat um. Nach Fertigstellung des Hauses, so hatte sie sich geäußert, sollte Schreiner Kuhn aus Winterbach, der an ihrem Haus die Schreinerarbeiten ausführte, auch das an der Zufahrt stehende Kreuz durch ein neues ersetzen.
Diese Überlegungen erwiesen sich bald als überholt. Während der Anfahrt von Baumaterialien kollidierte ein Lastwagen auf der schwierig zu befahrenden Zufahrt und beschädigte auch dieses dritte Holzkreuz so sehr, daß es nicht mehr aufgestellt werden konnte. Selbst der aus massivem Metall gegossene Christus-Corpus wurde hierbei total zerstört.
Text Alois Litz

Auszug aus der Eröffnungsrede von Alois Litz anlässlich der Kreuzeinweihung am 17.12.1994

Die Idee für die Neuaufstellung hatte dankenswerter Weise der Vorstand des „I. HECKER Straßen/Nachbarschaftsfestes 1993“. Als der Vorstand bei der Abwicklung der Veranstaltung in der Kasse einen Überschußbetrag in Höhe von 520 DM entdeckte, einigte man sich schnell, dieses Geld für die Neuaufstellung des HECKER Gedenkkreuzes zu verwenden. NEUHECKER Paul Ost, der seinem Vater schon bei der Anfertigung des letzten Kreuzes behilflich war, erklärte sich sofort bereit, die Arbeiten der Kreuzfertigung zu übernehmen.
Alois Litz

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Klopp-Kreuz
Standort 1
Ein weiteres Steinkreuz steht in der Imweilerstraße in der Nähe von "Klopp-Haus", (Klopp = Hausname) einem der ältesten Bauernhäuser in Oberthal/Imweiler. Das Kreuz stand früher ca. 80 m unterhalb an der östlichen Straßenseite ungefähr dort, wo sich heute die Grenze zwischen dem Maschinenschuppen der Familie Mörsdorf (Imweilerstraße 6) und dem Hotel Rauber befindet.
Die Anlieger der Imweilerstraße, des Hanselbergs und von Haabs-Weg haben das Kreuz im Jahre (1991) vom Bildhauerbetrieb Horras in Bliesen erneuern lassen. Zur Kreuzweihe wurde zur Finanzierung des Vorhabens ein kleines Kreuzweihfest gefeiert.
Das Kreuz steht seitdem rechts am Anfang des ehemaligen "Doktorpfades" zum Küppchen hoch gegenüber Anwesen 6 und 8).
Hier wurde an Fronleichnam der Altar zur Verehrung der Gottesmutter errichtet.
Angeblich wurde an dieser Stelle Jakob Schaal, mit seinem Pferdefuhrwerk vom Dorf her über die früher vor dem jetzigen Hause Treitz befindliche kleine Brücke kommend, von seinem scheuenden Pferd an einen Baum gedrückt. Er starb unmittelbar an der Unfallstelle.
Eine andere Version besagt, dass der Rötelhändler Jakob Schaal, mit dem Gespann von seinem Wohnhaus am Hanselberg gekommen sei, daß die Pferde hier gescheut hätten, wodurch das Fahrzeug umgekippt sei und daß Jakob Schaal in eine dort liegende Egge gestürzt wäre.

Auch erzählt man sich, dass der schwerverletzte Bauer Michel Haab im Jahre 1885 an dieser Stelle gestorben sei. Michel Haab sei in der vorangegangenen Nacht als "Pfingstquak" in Bliesen unterwegs gewesen und auf dem Heimweg in eine Schlägerei geraten, wo er schwere Verletzungen erlitten habe.
Seine Verlobte A.R. soll sich daraufhin in ein Kloster zurückgezogen haben.

Das alte Steinkreuz an Klopp-Berg in Imweiler
Recherchiert von Alois Litz
Am kommenden Sonntag, dem 30. Juni 1991, wird um 14.30 Uhr das restaurierte Steinkreuz in der Imweiler Straße im Rahmen eines Straßenfestes durch den Ortsgeistlichen Herrn Pastor Bier eingesegnet. Es ist dies das vierte Kreuz in einem Ortsteil von Oberthal, welches innerhalb der letzten vier Jahre restauriert und so den nachfolgenden Generationen erhalten wird. Waren es bei den drei vorher restaurierten Kreuzen zweimal die Straßenanlieger und beim letzten Kreuz der Verein für Geschichte und Heimatkunde, die die Restaurierungen in die Wege leiteten und abschließend durch ein kleines Straßenfest die Geldmittel hierfür beschafften, so ging bei dem Kreuz in Imweiler die Initiative von der Verwaltung aus.
Im Zuge der in dieser Straße durchgeführten Ortskernsanierungsmaßnahmen und Ausbau zu einer verkehrsberuhigten Straße erfolgte die Restaurierung und Umsetzung an eine andere Stelle in unmittelbare Nähe des ehemaligen Standortes. Es ist erstaunlich, wie stolz 'die Oberthaler auf die von religiöser Gesinnung zeugenden Denkmäler ihrer Vorfahren sind. Die jeweiligen Straßenfeste verliefen harmonisch und waren, was die Beschaffung der erforderlichen Geldmittel betrifft, überaus erfolgreich.
Das Kreuz in der Imweiler Straße steht schon über 1 Jahr in Sichtweite des ehemaligen Standortes. Restaurierung und der Standortwechsel wurden von der Bevölkerung kaum wahrgenommen. Erst zu Beginn dieses Jahres wurden Stimmen der Anlieger laut, wieso man dieses Kreuz nicht, entgegen dem sich zwischenzeitlich ergebenden Brauch, nach seiner Restaurierung im Rahmen eines Straßenfestes einsegne. Die Ortsrätin Frau Rosalinde Bard trug das Begehren der Anlieger anläßlich einer Ortsratsitzung dem Ortsvorsteher Gilbert Korzilius vor und kurz danach liefen die Vorbereitungen für das kleine Einweihungsfest an.
Bereits im November 1987 teilte der damalige Ortsbürgermeister Theophil Scherer seinem Ortsvorsteherkollegen Gilbert Korzilius mit, daß er bei dem Bildhauermeister Helmut Horras aus Bliesen einen Kostenvoranschlag für die Kreuzrenovierung bestellt habe. Das Gutachten über den Zustand des Denkmals, welches danach bei der Verwaltung einging, war sehr unerfreulich. Der mittelkörnige, vermutlich aus der Eifel stammende gelbliche Sandstein, aus dem das 240 cm große, 80 cm breite und 62 cm tiefe Kreuz gehauen war, zeige starke Auswaschungen, wäre abgesandet und unter den mehrfachen hellen Farbschichten zeichneten sich Schalenbildungen ab. Verwitterungen und aufsteigende Feuchtigkeit hätten eine mürbe Oberfläche entstehen lassen. Durch eine frühere Ergänzung sei ein Christuskörper aus Metallguß eingesetzt worden, rostendes Bandeisen auf der Kreuzrückseite hätte zusätzliche Schäden entstehen lassen. -Außer der Zahl 1891, im unteren Sockelbereich eingemeißelt, wären keinerlei Inschriften erkennbar gewesen.
Soweit das Gutachten.
Sicher hat auch der dreimalige, vielleicht nicht immer fachgerecht durchgeführte Standortwechsel seine Spuren hinterlassen. Das Kreuz war nicht mehr zu retten. Zum Preis von .5.130 DM fertigte der Bildhauer ein neues Kreuz, das nach Maßen und Form dem Original entsprach.
Über die Einarbeitung des Bandeisens auf der Kreuzrückseite weiß die heute 83 jährige Anna Therre geb. Rauber, genannt "Lehm Anna", die heute noch trotz ihres hohen Alters den "Tante Emma Laden" ihres verstorbenen Mannes, des Bäckermeisters Bernhard Therre, weiterbetreibt, zu berichten.
Sie wurde im alten Klopphaus in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Kreuz-Standortes geboren und wuchs auch als Kind dort auf.
In der Hexennacht 1933 oder 1934 hätte ein junger, vermutlich betrunkener Bursche, das obere Kreuzteil umgestoßen und dieses sei in zwei Teile auseinandergebrochen. -Ihr Vater, Schmiedemeister Jakob Rauber, auch "Klopp Jakob“ genannt, habe dann das Kreuz, so gut es ging und er es auch konnte, wieder zusammengesetzt. Er meißelte einen schlitz in beide Bruchstücke und verband diese mit, einem Stück Flacheisen, hergestellt aus dem gerichteten Reif en eines Wagenrades. Mit kräftigem Mörtel versiegelte er Schlitz und Eisen.
Über den Anlaß der Kreuzaufstellung weiß sie nichts. Dafür wußte aber der 1899 geborene und 1987 verstorbene Landwirt Felix Ost vom Osenbacher Hof seinem Sohn Stefan einiges zu berichten. Im März 1875 hätte der Rötelkrämerhändler Johann Schaal aus Imweiler zusammen mit seiner Frau Maria, geborene Schuft (geb. am 21.3.1839, gest. 21.5.1905), ihren Pferdewagen mit Rötel, Wetzsteinen und Scheuersand - den üblichen Oberthaler Handelswaren - beladen und wollte eine Verkaufsfahrt ins benachbarte Ausland antreten. Wohin genau diese Fahrt gehen sollte, wußte er nicht. Das Ehepaar wohnte mit seinen drei Kindern, das jüngste davon war etwa drei Wochen alt, in der jetzigen Bahnhofstraße, unweit des heutigen Hotels Ernst Rauber, welches damals noch nicht existierte. Erst 1905 bis 1907 baute der Land- und Gastwirt Johann Rauber auf der dortigen, mit Obstbäumen bestandenen großen Wiese, eine Wirtschaft, die im äußeren Erscheinungsbild bis nach dem 2. Weltkrieg fast unverändert blieb.
Junge kräftige Pferde waren schon angespannt und die große Fahrt sollte beginnen. Aus unbekannter Ursache hätten ganz plötzlich die Pferde gescheut und seien in Richtung Imweilerstraße davongerannt. Im Einmündungsbereich der Imweiler Straße in die alte Bahnhofstraße lief der hautptsächlich von den Wassern des Scheuerbergs gespeiste Leibertsbach in offenem Bachbett quer durch diese Straße, an der großen Wiese und den wenigen dort stehenden Häusern vorbei Richtung Imweiler Bach. Lediglich eine schmale Holzbrücke stelltedie Verbindung beider Straßen: her. Auf dieser Holzbrücke muß der Rötelhändler seine Pferde erreicht haben und versuchte sie zu beruhigen und anzuhalten. Es gelang ihm nicht. Die aufgeregten Pferde drückten den Mann gegen einen Baum, an dem zu allem Unglück eine Holzegge angelehnt stand. Die erlittenen Verletzungen waren tödlich. In amtlichen Registern ist der Todestag als 18. März 1875 oder 1878 eingetragen: vier Tage vor seinem Geburtstag und acht Tage, nachdem er auf dem Königlich Preußischen Landratsamt St. Wendel den für die Reise benötigten Reissepaß auf den Namen des Schleifsteinhändlers Johann Schaal II aus Imweiler ausgefertigt bekam. Als Begleitperson war seine Ehefrau Maria geborene Schuft eingetragen.
Der Paß war gültig für Reisen nach Deutschland, Belgien, Holland und die Schweiz. An der Unglücksstelle sei dann ein Holzkreuz aufgestellt worden. Nach der Beerdigung und den Sterbeämtern habe die couragierte Frau mit ihren drei Kindern im Alter von 13 und 10 Jahren sowie dem 5 wöchigen Säugling, die strapaziöse Verkaufsfahrt angetreten.
Innenseite des Reisepasses Blatt Nr. 5
Von einem anderen Vorfall, der fast an gleicher Stelle sein tödliches Ende fand, wußte neben dem bereits erwähnten Landwirt Felix Ost die am 14. Januar 1989 im Alter von fast 89 Jahren verstorbene Frau Maria Müller, verwitwete Gebel, in Oberthal als “Haabs Maarie“ bekannt, zu berichten. Auch sie wuchs nahe der Unglücksstelle auf und außerdem war der 2. Verunglückte ein Bruder ihres Vaters, des am 5.9.1865 geborenen Bäckers und Landwirts Johann Haab, der dann von 1912 bis 1918 Ortsvorsteher in Oberthal war.
Nach den Erzählungen ihres Vaters hatten sich an einem Pfingsttag zu Beginn der 90 iger Jahre des vorigen Jahrhunderts, einem alten Brauch folgend, junge Burschen aus Oberthal zusammen mit ihren Bräuten oder Mädchen aufgemacht, um vor den Häusern zu quaken. Auch heute noch lebt in einigen Dörfern unseres Kreisgebietes dieser alte Brauch weiter. In Linden, in "Vorderscht Naurasch Haus" hätten sie einen Wagen geschmückt, mit 2 Pferden bespannt und eine Tour über Gronig, Theley, Tholey, Alsweiler, Winterbach unternommen, um dann über Bliesen zurück nach Oberthal zu fahren. In Bliesen, vermutlich vor Giebels Wirtschaft, dem jetzigen Lokal Kunz, habe der Wagen angehalten und die fröhliche Gesellschaft sei abgestiegen. Die bisher so freudig verlaufene Fahrt sei dort ins Gegenteil gekehrt worden. Eine Rauferei habe begonnen in deren Verlauf irgend jemand dem 25 jährigen Michael Haab eine eiserne Wagenrunge („Storre“) auf den Kopf geschlagen habe. Bei dem sich ergebenden Durcheinander scheuten die Pferde und sind in Richtung Oberthal davongelaufen. In .Linden kam das Gespann mit dem leeren Wagen an und blieb vor „Vorderscht Naurasch Haus" stehen, Jemand muß die ankommenden Pferde bemerkt und gesehen haben, daß das Fuhrwerk aus Richtung Bliesen kam. Männer und Burschen aus Linden machten sich danach auf die Suche nach der Gesellschaft, die so gut gelaunt die Fahrt begonnen hatte. Unterwegs nach Bliesen sei man ihnen schließlich begegnet, mit dem blutbeschmierten Michael. Man wollte den 25 jährigen in sein Elternhaus in Imweiler bringen. Kurz davor, dort wo das Holzkreuz an den verunglückten Rötelkrämer Johann Schaal erinnert, sei der Bursche tot zusammemgebrochen.
Im Kirchenregister ist der 27. Mai 1890 als Todestag eingetragen. Ein schwerer Verlust für die Familie, waren doch zuvor schon drei Kinder vor Erreichen des 10. Lebensjahres gestorben.
Das 25 jährige Mädchen des Verstorbenen, Frl. Anna Rauber aus Imweiler, welches dieser zuvor lustigen Gesellschaft ebenfalls angehörte, trat kurz nach dem grausigen Ereignis in ein Kloster ein. Sie verstarb am 27.9.1944 in Hermeskeil.
Unmöglich konnte man nach diesem Unglücksfall ein weiteres Holzkreuz an gleicher Stelle errichten. Es wäre dann mit dem Rötelkrämer-Gedenkkreuz und mit dem sogenannten Ruhekreuz am ehemaligen Haus Kreutzer, auch „Määdches Haus“ genannt, im Umkreis von ca. 50 m das dritte Holzkreuz gewesen das dort gestanden hätte. Vielleicht war dies der Grund, weshalb im Jahre 1891, also 1 Jahr nach dem tragischen Tod des 25 jährigen Michael Haab, zum Gedenken an beide Verunglückte das steinerne Kreuz errichtet wurde.
Als Vorlage für die Anfertigung des neuen Kreuzes dienten aber in jedem Falle die beiden gleich aussehenden und schon früher errichteten Steinkreuze, nämlich "Beckersch Kreuz" in der Kirchstraße und "Hansperersch Kreuz" auf dem Lehm. Allerdings gibt es dennoch einen kleinen Unterschied. Bei dem neu hinzugekommenen und bei "Hansperersch Kreuz" neigt der Heiland den Kopf nach rechts, bei "Beckersch Kreuz" nach links.
Alle drei Kreuze hatten in den vergangenen Jahren eines gemeinsam. Sie wurden über Jahrzehnte in die Fronleichnamsprozessionen miteinbezogen und dienten, wegen ihrer weit vorspringenden Mittelplatte, zum Abstellen der Monstranz.
Anmerkung: wegen des zuvor geschilderten Streits mit Todesfolge für den Michael Haab kam es zu einem Prozeß. Die Beteiligten aus Bliesen wurden freigesprochen. In Oberthal sprach man unter vorgehaltener Hand von zwei Meineiden, was sich später auch bestätigen sollte.
Anfang der 50iger Jahre bekamen zwei Männer aus Bliesen Streit miteinanaer und der eine drohte demjenigen, der den tödlichen Schlag mit der Wagenrunge ausgeführt hatte, anzuzeigen und die volle Wahrheit zu bekennen. Diese Absicht äußerte dieser anläßlich einer Eisenbahnhfahrt, bei der er mit Verwandten des tödlich Verunglückten ins Gespräch kam. Dennoch kam es nicht zu einer erneuten Verhandlung. Derjenige, der den tödlichen Schlag ausführte, zündete sein Haus an und erhängte sich im Wald. Obwohl sämtliche Daten beider Männer leicht zu recherchieren und Tag und Besitzer des angezündeten Hauses leicht zu ermitteln wären, soll es mit Rücksicht auf noch lebende Angehörige bei dieser Notiz bleiben.

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Schummersch Kreuz
Standort 6
Ein weiteres Steinkreuz befindet sich am ehemaligen Groniger Kirchenweg. Gronig gehörte bis 1960 zur Oberthaler Kirchengemeinde St. Stephanus."Schummersch-Kreuz" ist nach einem Groniger Hausnamen benannt. Die Inschrift ist nicht mehr genau zu entziffern: "Im Jahre 1801 hat Jakob Scherer und Margarete Funk DR .... DK errichtet".Die Groniger Donatus-Prozession ging alljährlich hier vorbei. Es war ebenfalls ein Ruhekreuz für Gronig zum Oberthaler Friedhof hin.                          
(Text: Adolf Klein, Geschichte der Gemeinde Oberthal)
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Backes-Kreuz
Standort 10
Als letztes steht am Kirchenweg das Backes-Kreuz (Hausname), und zwar kurz vor dem Bahnübergang (Kirchstraße 26).Früher war das Kreuz aus Holz. Es war ein Ruhekreuz. Bis 1912 wurden die Särge mit den Verstorbenen von Hand getragen. An jedem der Ruhekreuze hielt man an und betete für den Verstorbenen ein Vaterunser. Der Zug schloß sich dann auf. Auf dem Weg zum Friedhof wurde der Rosenkranz gebetet.

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Gedenkkreuz am Scheuerberger Weg

Standort 8
Auf halber Höhe des Scheuerberger Weges in der Kurve vor dem Hause Hemmer (Scheuerbergstraße 51) steht ein weiteres Kreuz. Hier fiel 1896 ein Junge aus "Schuhpetersch-Haus" (…) vom Wagen und war auf der Stelle tot. Das scheuende Pferd stürzte dabei samt Fuhrwerk in den gegenüberliegenden Steinbruch.

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Zirkelborner Gedenkkreuz
Standort 20
Auf Flur 4 (Oberer Zirkelborn hinter dem Bahndamm) steht seit jüngster Zeit ein schlichtes Holzkreuz an der dortigen hohen Eisenbahnböschung.
Hier wurde ein junger Mann mit mehr als 50 Messerstichen getötet.  Der bedauerliche Vorfall ereignete sich am 4. Januar 1983.

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Hohl-Kreuz
An der Stelle, wo die jetzige Römerstraße (früher Hohl) die mittlere Hauptstraße kreuzt, stand vor dem ehemaligen Doppelhaus Scheid-Broth ein Steinkreuz . Johann Lambert, geb am 24.05.1829, wanderte am 08.04.1857 nach Südamerika (wahrscheinlich Brasilien) aus. Als Dank für die gute Überfahrt wurde das Steinkreuz errichtet.
Es fiel dem Straßenbau zum Opfer.
(Das Bild wurde von Hermann Scheid zur Verfügung gestellt)


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                                     Das Brühl-Kreuz
(ohne Bild)
Im Brühl stand ein Holzkreuz in der Mitte des damaligen schmalen Kirchenpfades, der von Imweiler über Linden nach Bliesen führte.Später benutzten die Lindener den Pfad, um zur Kirche auf der Oberthaler Steffesheck zu gelangen. Heute verläuft hier die Brühlstraße mit beidseitiger Bebauung.

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Hans-Jäbe-Kreuz
Standort
Das Kreuz ist wahrscheinlich schon vor der Französischen Revolution errichtet worden. Ursprünglich soll es in der Nähe des Lauterfloß gestanden haben Es musste, nachdem Oberthal preußisch geworden war, entfernt worden. Man hatte es jedoch nicht zerschlagen sondern tausend Meter weiter in Richtung Nohmühle als Hans-Jäbe-Kreuz wiedererrichtet.

Um das Kreuz ranken sich verschiedene Geschichten.
Ein Mann soll vom Blitz getroffen worden sein. Sein Kuh-Fuhrwerk kehrte allein in das Dorf Imweiler zurück.
Zwei oder drei Legionäre waren angeblich an dieser Stelle einer Horde von umherziehenden Russen zum Opfer gefallen. An der alten Stelle neben dem Lauterfloß waren zum Gedenken an die gefallenen Legionäre zwei dicke Felsbrocken von der weiter oben befindlichen "Teufelskanzel" hinterlegt worden.
Die Gedenktafel erzählt eine andere Geschichte: Hier verteidigte am 6. Januar 1814 Hans Jakob Scheid, Müller aus Oberthal, die Ehre seiner Liebsten, der Rötelkrämerstochter Anette Schaal aus Oberthal, vor den entehrenden Zugriffen wilder Kosaken und starb in ungleichem Kampfe mit ihnen.
Rudolf Just verlegte den in seiner Erzählung „Hans-Jäbe Kreuz im Oberthaler Bruch“ beschriebenen heroischen Kampf eines Osenbacher Rötelkrämers mit marodierenden Söldnertruppen exakt an den heutigen Standort des Kreuzes im Oberthaler Bruch.
Zigeunerkreuz im Schättchen
Standort 17
Auf dem Flur 13 (Alsweilerfeld), von den Oberthalern "Die Steinkaul" bzw. „Im Schättchen" genannt, an der Gemarkungsgrenze zu Alsweiler, steht in einem Waldgebüsch an der Stelle, wo sich früher die Steinbrüche befanden, ein Kreuz aus dem Jahre 1929.
Hier lagerten umherziehende Zigeuner, unter ihnen Berta Bamberger. Sie verstarb am 24.05.1929 infolge einer schweren Krankheit und wurde auf dem Oberthaler Friedhof beigesetzt. Zum Gedenken wurde das Kreuz mit dem Wandervogel, einem Symbol der Zigeuner, errichtet

Text Alois Litz 1994
Dieses Metallkreuz steht am Weg zum Bauerstall, rechts neben einer ansteigenden Kurve. Man nennt es auch Zigeunerkreuz. Hier verstarb im Mai 1929 die erst 19-jährige Zigeunerin Berta Bamberger geborene Winterstein. Beerdigt wurde sie auf dem Oberthaler Friedhof am 17. Mai 1929 von Herrn Pastor Menzenbach.
Übrigens, eine Nichte der verstorbenen Zigeunerin, Josefine Bamberger, empfing am Weißen Sonntag 1957 in der Oberthaler Pfarrkirche die Erste Heilige Kommunion. Genau 10 Jahre später wollte ein Bruder der verstorbenen Zigeunerin das Grab seiner Schwester besuchen. Das Grabfeld auf dem sie bestattet war, hatten Gemeindearbeiter wegen der abgelaufenen Ruhefrist bereits abgeräumt, ebenso wie die Grabstätten aller dort beerdigten Oberthaler. Zudem waren die Vorbereitungsarbeiten für den Bau der Leichenhalle bereits zu Gange. Von den dort beiseite geräumten Grabkreuzen konnte sich der Bruder der Verstorbenen ein Metallkreuz mitnehmen und dieses stellte er an der Stelle auf, wo seine Schwester starb. Deshalb stimmen die auf dem Kreuz stehenden Personalien mit denen der Berta nicht überein. Nie hat ein Oberthaler daran Anstoß genommen.
Anmerkung: Die Personalien sind mittlerweile korrigiert
Gerrje-Kreuz Weierwald
Standort 12
Auf Flur 15 (Varuswald) steht "Gerrje-Kreuz".
Gerrje ist ein Hausnamen in Oberthal-Osenbach im sogenannten "Egge" (ehemaliger Mühlen-bereich).
Der "Gerrje-Vetter" soll im Jahre 1777 auf dem Heimweg von Tholey an dieser Stelle im Schnee erfroren sein. Der Gerrje-Vetter war Musiker und wurde deshalb auch der "Gäimatz" (Geigen-Matz bzw. Geigen-Mathias) genannt.
Dieses Kreuz wurde 1956 erneuert. Zwischen- zeitlich hatte man es am Waldrand an eine Tanne genagelt.
Mitglieder des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal e.V. - es waren dies vor allem Stephan Ost und Elisabeth Naumann - betrieben und finanzierten im Jahre 1993 die Wiedererrichtung des Kreuzes am alten Standort d.h. an der Stelle, wo früher auch der Weg nach Alsweiler bzw. Tholey vorbeiführte.

Die Initiative stand eng im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Gesammelten Werke von Rudolf Just durch den VfGH. In Justs Novelle "Wenn der Wildkirschenbaum blüht" fanden der bei seiner Rückkehr aus Frankreich an dieser Stelle im Schnee verunglückte Oberthaler Rötelkrämer Hannes und seine Liebste Lena aus der Imweiler Mühle, die ihn im Schnee suchte, den Kältetod. Im Sterben verwechselte Lena die dicken Schneeflocken mit fallenden Blättern des Wildkirschenbaumes.
Anmerkung: Das Kreuz wurde im Herbst 2018 komplett ersetzt, da das alte morsch geworden war.

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Kreuz am Hell-Häuschen Osenbacher Hof
Standort 16
Das Kreuz am "Hell-Häuschen", Flur 7, auf Kraawiesrech an der Grenze zur Bliesener Gemarkung "Heiligen Häuschen", berichtet aus einer Zeit, in der die Pest herrschte.
Ein früher einmal an dieser Stelle zwischen Oberthal und Bliesen befindliches Häuschen diente angeblich der Entseuchung der hier vorbeiziehenden Personen. Im Häuschen wurde mittels Holz, Laub, Heu und allerlei geheimnisvollen Kräutern ein ständiges schwelendes und fortgesetzt einen starken Rauch entwickelndes Feuer unterhalten. Man begab sich als Kirchgänger, Wanderer oder Reisender kurz in die beißend riechenden Rauchschwaden und wähnte sich danach "desinfiziert".
Wer von einem Ort zum andern wollte, mußte durch den Rauch.
1905 wurde das Häuschen aufgrund eines Gelübdes durch ein Steinkreuz, das sogenannte "Seuchenkreuz" ersetzt.
War im Ort eine Seuche ausgebrochen - das galt auch für Tierseuchen - ging man hierhin wallfahrten und beten.
Für Oberthal und Gronig war dieser Weg bis 1803 der Kirchenweg.
Bis 1952 wurde der Bischof zur Firmung hier an der Banngrenze von den Oberthalern und Gronigern mit einer Prozession abgeholt und in die Kirche nach Oberthal geleitet.
Bei der Landzusammenlegung mußte das Kreuz aufgrund eines Beschlusses der Oberen Flurbehörde, sowie auf Wunsch des neuen Grundstückseigentümers entfernt werden.
Beim Versetzen entdeckte man im unteren Sockel die Inschrift "Goldenes Jubiläum 1711 - 1911". Das Kreuz steht jetzt in Oberthal am Osenbacher Hof, Flur 13, auf der Höh 26.

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Gedenkkreuz am Güdesweilerweg (auf der Loch)
Standort 13
Am alten Güdesweiler Weg, Grenze Eschelborn/Loch, wurde 1884 im Kulturkampf ein Kreuz errichtet. Der Pfarrer von Wolfersweiler erteilte hier den Sterbenden von Oberthal die Sakramente und den Toten den letzten Segen. Der Wolfersweiler Pfarrer hatte anfangs dazu keine Urlaubnis, da Wolfersweiler zu Oldenburg gehörte. Pfarrer Brill von Oberthal war tot, die Pfarrei war verwaist und es fand sich lange kein Nachfolger für ihn.
Auch war es bei Firmungen üblich, den Bischof mit einer Prozession bis an diese Stelle zu begleiten, wo er sodann von der Pfarrei Namborn bzw. später von der Pfarrei Güdesweiler empfangen wurde.
Man erzählt sich auch die Geschichte vom „Drogge-Jäb“ der hier ausgeruht haben soll. Dabei soll sich das "Hucke-Männchen" auf seine Schulter gesetzt haben. Am anderen Morgen war der "Drogge-Jäb" tot.

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Kreuz am alten Güdsweiler Kirchweg (Lindner Hof)
Standort 18
Wir wenden uns zum Grenzweg auf der Loch in Richtung "Linzelt" am alten Güdesweiler Kirchweg nach Bliesen zu.
Neben dem dort stehenden Kastanienbaum stand lediglich der Stummel eines hölzernen Wegkreuzes. Das Kreuz wurde 1980 erneuert. Der große Kastanienbaum und die Ruhebank laden zum Verweilen ein. Der Platz hält Erinnerungen wach und der mächtige Baum schützt vor Wind und Wetter.

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Schlappmatze-Kreuz - Bergmannskreuz auf der Schinnerkärsch

Standort 19
Am Weg nach Tholey, Flur 14 (Die Streng) steht ein altes fast zerfallenes Kreuz aus dem Jahre 1876. Es ist ein Gedenkkreuz für den Soldaten Peter Mathias, den Onkel von Friedrich Rauber aus Osenbach ("Schlappmatze-Haus"), der bei einer Grubenexplosion in der Grube Camphausen ums Leben kam.

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Prozessionskreuz auf Hanert - Das Kreuz vom Kreuz
Standort 15
Auf dem Weg nach Tholey kommen wir am "Kreuz seinem Kreuz" vorbei. Es ist eines der ältesten Oberthaler Wegkreuze.
Früher wallfahrtete man an Pfingstsamstag mit einer Prozession nach Tholey zum hl. Mauritius.
Das Kreuz ist immer wieder erneuert worden. Es trägt die Jahreszahl 1863-60. Zur Zeit ist es von einer Birke überschattet. Früher standen dort zwei Schatten spendende Fichten. Es war für die damaligen Wallfahrer sicher ein Ruhekreuz .

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Gefallenen Kreuz in der Hiemes
Standort 14
In der "Dritten Hiemes", Flur 15, steht ein Kreuz zum Gedenken an einen an dieser Stelle am 17. März 1945 gefallenen SS-Soldaten. Es handelte sich um einen Unterscharführer (Unteroffizier) namens Proska.
Der gefallene Soldat wurde später auf dem Oberthaler Friedhof beigesetzt.
Drei Väter, deren Söhne gefallen waren, stellten später an der Stelle ein schlichtes Schild auf mit der mahnenden Inschrift: "Oh Wanderer, gedenket sein, sein Leben gehörte nicht ihm allein".
Der Grundstückseigentümer stellte danach ein Kreuz zum Dank dafür auf, dass der Krieg zu Ende war und als Bitte, dass alle Soldaten den Weg zurück in die Heimat finden.

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Kreuz am Anwesen Rauber, Hauptstraße 137
Standort 9
Es liegen keine Daten zu diesem Kreuz vor.

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Standorte in Oberthal
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